Das Blaue Kreuz führte im vergangenen Jahr 207 Alkohol- und Tabaktestkäufe im Kanton Bern durch. Das sind deutlich weniger als in den Vorjahren (2019: 424, 2018: 379) und hat damit zu tun, dass aufgrund der Covid-19-Situation nur etwa halb so viele Einwohnergemeinden Testkäufe in Auftrag gegeben haben.
Auffällig waren dabei die zahlreichen Verstösse gegen die Jugendschutz-Bestimmungen. In 88 von 207 Fällen
(42,5 %) wurden alkoholische oder tabakhaltige Waren widerrechtlich an Minderjährige abgegeben. Ein Jahr zuvor feierte das Blaue Kreuz noch ihr «Bestes Testkaufresultat aller Zeiten», denn im Jahr 2019 lag diese Verkaufsquote bei 17,5 %.
Bitte den Jugendschutz nicht vergessen
Die schlechte Bilanz erklärt sich Micha Suter, Leiter Jugendschutz beim Blauen Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg mit den besonderen Herausforderungen der Gastronomie und des Detailhandels: «Die Betriebe und ihr Personal waren viel mehr damit beschäftigt, die Corona-Schutzmassnahmen umzusetzen, als Gäste und Kunden nach einem Ausweis zu fragen». Das sei verständlich. Trotzdem dürfe man nicht vergessen, dass auch Kinder und Jugendliche zurzeit viele Schwierigkeiten erleben. Ihr Schutz vor potenziell gesundheitsschädlichen und suchterzeugenden Mitteln sei deshalb wichtig.
Das Blaue Kreuz plant auch dieses Jahr wieder Alkohol- und Tabaktestkäufe. Dabei geraten vermehrt auch Onlineangebote von Händlern und Lieferdienste in den Fokus.
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