Nikotinbeutel Snus – News aus dem Tabakmarkt

«Immer und überall verwendbar. Wirklich immer. Und überall.», so steht es auf der Website von «VELO». Es handelt sich jedoch nicht um eine Werbebotschaft eines Fahrradherstellers. Der Tabakriese British American Tobacco (BAT) vermarktet so seinen Snus «VELO».

Die Snus-Beutel legt man sich unter die Oberlippe – unauffällig und trotzdem gibt’s einen Nikotin-Flash. Nebst herkömmlichen Snus – der primär aus Tabak, Wasser, Salz und Aromen besteht – gibt es seit Kurzem auch weissen Snus – mit oder ohne Tabak, jedoch immer mit viel Nikotin. Die weissen, tabakfreien Beutel nennt man auch «Nicotine Pouches». Diese «Pouches» werden meistens mit Pflanzenfasern, Nikotin, Wasser sowie Aromen gefüllt.

Seitdem grosse Tabakhersteller den Snus-Markt aufmischen, nimmt der Snus-Konsum zusätzlich an Fahrt auf. Dies belegen auch die Zahlen des Blauen Kreuzes Bern-Solothurn-Freiburg. Im Jahr 2020 konsumierten 7.7 % der Berner Jugendlichen zumindest einmal monatlich Snus/Schnupftabak (2019; 4.6 %). Dies geht aus der jährlichen Befragung im Rahmen der Präventions-Workshops bei Oberstufenschülerinnen und -schülern hervor.

Wie schädlich ist Snus?
Laut aktuellem Wissensstand ist Snus wesentlich weniger schädlich als Tabakzigaretten, da keine Verbrennungsprodukte vom Körper aufgenommen werden. Die Beutel haben zudem das Potenzial, Rauchende vom Glimmstängel wegzubringen. Hingegen kann Snus den Nikotineinstieg begünstigen und eine neue, junge Generation kommt dann nicht mehr vom Nikotinbeutel weg. Denn je nach Stärke setzt ein Beutel mehr Nikotinmenge als eine Tabakzigarette frei.

Nikotinbeutel – die Zukunft des Tabaks
Konventionelle Zigarettenhersteller diversifizieren ihr Portfolio, denn sie wissen; die Tabakzigarette hat in hoch entwickelten Ländern ausgedient. So wird kräftig auch in E-Zigaretten, Tabakerhitzungsgeräte und in Nikotinbeutel investiert. Hauptsache der Rubel rollt, denn mit nikotinabhängigen Menschen klingeln die Kassen.
Markus Wildermuth, Subteam-Leiter Fachstelle Prävention + Gesundheitsförderung Bern

Aus engagiert 2/21.
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