Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg führt jedes Jahr Alkohol- und Tabaktestkäufe im Auftrag der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern und der Gemeinden durch. Die im vergangenen Jahr durchgeführten Testkäufe haben gezeigt, dass Minderjährige in 30% der Fälle problemlos Zigaretten und Co. kaufen können (2020: 41,7%, 2019: 13,3%, 2018: 23,3%, 2017: 32,8%).
Lea Leuenberger, Jugendschutz-Verantwortliche beim Blauen Kreuz in Bern äussert sich zu der Entwicklung: «Es ist erschreckend, dass Jugendliche in jedem Dritten Fall ungehindert Tabakwaren kaufen können, obwohl im Kanton Bern ein Mindestabgabealter von 18 Jahren gilt! Dies muss sich in Zukunft wieder verbessern.»
Am 13. Februar stimmt die Schweizer Bevölkerung über die Initiative «Kinder ohne Tabak» ab. Dass Werbung einen grossen Einfluss auf den Kauf von Tabakprodukten bei Kindern und Jugendlichen hat, belegen zahlreiche Studien. 57,4% der Raucher/innen in der Schweiz beginnen noch vor dem 18. Lebensjahr mit ihrem Zigarettenkonsum, dies belegt die Studie der Eidgenössischen Kommission für Tabakprävention aus dem Jahr 2014. Bisher ist es möglich an Veranstaltungen, im Internet, an Verkaufsstellen und in Gratiszeitungen für Tabakprodukte zu werben. Dabei zielt die Werbung hauptsächlich auf Kinder und Jugendliche – die Nikotinabhängigen von morgen - ab. Die Testkäufe vom Blauen Kreuz beweisen, dass eine Altersbeschränkung allein nicht reicht, damit Kinder und Jugendliche nicht anfangen zu rauchen. Es braucht dringend ein allgemeines Verbot von Tabakwerbung, die sich an Kinder und Jugendliche richtet.
Für Rückfragen:
| Lea Leuenberger Jugendschutz-Verantwortliche 031 398 14 58 |
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Weitere Informationen: | Initiative Kinder ohne Tabak
Fachstelle für Suchtprävention in Bern
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| Jugendschutz im Kanton Bern twitter.com/JugendschutzCH
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