Ein Bericht der Universität St. Gallen aus dem Jahr 2021, welcher im Auftrag des Eidg. Büros für Gleichstellung (EBG) erstellt wurde, zeigt Ursachen für die häusliche Gewalt und mögliche Präventionsmassnahmen auf. Als Risikofaktoren werden eine Trennungssituation, Gewalt in Form von Stalking oder Kontrollverhalten, finanzielle Schwierigkeiten sowie Alkoholkonsum identifiziert. Schätzungsweise jede zweite Person, die zuhause Gewalt ausübt oder erlebt, trinkt zu viel oder zu oft Alkohol. Noch relevanter wird der Faktor Alkohol bei allgemeinen Sexualdelikten und Drohungen, die nicht im häuslichen Bereich verübt werden.
Beim Blauen Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg können sich betroffene Personen sowie Angehörige und Nahestehende für ein unverbindliches, anonymes und kostenloses Erstgespräch melden. In den Beratungen erhalten die Ratsuchenden die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen, über Ihre Erfahrungen und Erlebnisse zu den Themen Gewalt im nahen sozialen Umfeld sowie Alkohol- und Suchtprobleme zu berichten. Weitere mögliche Schritte und Wege werden mit einer Beratungsperson evaluiert. Dabei steht das körperliche und physische Wohlergehen jedes Individuum im Zentrum. Bei Bedarf arbeitet das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg zusammen mit anderen Fachstellen wie der Opferhilfe, Fachstelle Gewalt, Fachstellen häusliche Gewalt und Stalking und Schutzhäusern im Kanton Bern.
Weiter bietet das Blaue Kreuz ein geleitetes Gruppenangebot für Männer mit einer Suchtmittelproblematik sowie eine Austauschgruppe für Angehörige von suchtmittelbelasteten Personen an. Auch für Kinder und Jugendliche aus suchtbelasteten Familien gibt es die Möglichkeit für Beratungen im Einzel- oder im Familiensetting.
Für Rückfragen wenden Sie sich an: Corine Gasser, Fachstelle für Alkohol- und Suchtprobleme Bern, c.gasser(at)blaueskreuzbern(dot)ch, 031 311 11 56
Quellen:
https://www.parlament.ch/centers/eparl/curia/2019/20193618/Bericht%20BR%20D.pdf
https://besofr.blaueskreuz.ch/beratung/alkohol-und-gewalt