Gründe für den Alkoholverzicht bei Berner Jugendlichen

Zwischen Januar und anfangs April 2021 führte das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg im Rahmen der Präventions-Workshops bei insgesamt 462 Schülerinnen und Schüler Befragungen durch. Die Ergebnisse zeigen auf, dass ein grosser Teil der Jugendlichen keinen Alkohol trinkt, da sie ihn als schlecht für die Gesundheit halten. Auch die Meinung der Eltern zum Alkoholkonsum ihrer Sprösslinge scheint einen grossen Einfluss auf den Konsum zu haben.

Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg befragt im Kanton Bern nach jedem Suchtpräventions-Workshop die Oberstufenschülerinnen und -schüler im Alter von 12 bis 17 Jahren anonym zu ihrem Gesundheitsverhalten. Die Daten von 462 Schülerinnen und Schüler zeigen auch auf, weshalb sich Jugendliche gegen oder für den Alkoholkonsum entscheiden.

Die eigene Gesundheit sowie die Meinung der Eltern als zentrale Faktoren
Nicht weniger als 61.7 % der Befragten gaben an nichts zu trinken, da Alkohol schlecht für die Gesundheit sei. 42 % der Jugendlichen sind zudem der Ansicht, dass sie keinen Alkohol zu sich nehmen, da es die Eltern nicht gut finden oder es verbieten. Auch das Alter spielt eine Rolle. Viele fühlen sich zu jung (57.1 %). Hingegen gaben nur wenige Jugendliche an, dass es ihnen an Gelegenheit mangle, ein Bier, etc. zu trinken (12.3 %).

Primär soziale Motive führen zum Alkoholkonsum
Auch die Gründe für den Alkoholkonsum konnten die Befragten beantworten. Am meisten spielen die sozialen Motive eine Rolle, etwa dass es dann lustiger wird (13.8 %) oder man eine Party besser geniessen kann (12.3 %). Auch das gewünschte Feeling (Verstärkungsmotiv) spielt beim Konsum eine wichtige Rolle (13 %). Getrunken wird teilweise auch, um sich aufzumuntern (6.3 %) oder generell, damit es einem besser geht (5.4 %). “Mit Drogen kann man zwar kurzzeitig den Problemen entfliehen. Nachhaltig wird jedoch die persönliche Situation nicht verbessert. Daher sollten Kinder und Jugendliche schon früh Bewältigungsstrategien entwickeln, die ihrer Gesundheit guttun“, meint Markus Wildermuth vom Blauen Kreuz.

Die Befragten konnten mehrere Gründe für oder gegen den Alkoholkonsum ankreuzen. Daher ist eine Mehrfachnennung wahrscheinlich.

Wissen zu Alkohol in der Schweizer Bevölkerung nicht immer vorhanden
2018 führte das BAG eine Befragung namens «Gesundheit und Lifestyle» durch. Die Studie brachte zum Vorschein, dass das Wissen über die Hauptrisiken des Alkohols grösstenteils vorhanden sind. Jedoch sind die gesundheitlichen Auswirkungen von täglichem Alkoholkonsum (ab einem Glas) weniger bekannt. Weiter wussten viele nicht, dass Alkohol auch verantwortlich für Krebserkrankungen sein kann.

Für Rückfragen
Markus Wildermuth
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Weitere Informationen

Suchtprävention-Workshop für Schüler*innen ab Oberstufe
https://besofr.blaueskreuz.ch/praevention/angebote-kt-bern/workshops

Erhebung Gesundheit und Lifestyle 2018
https://www.bag.admin.ch/bag/de/home/das-bag/ressortforschung-evaluation/forschung-im-bag/forschung-nichtuebertragbare-krankheiten/monitoring-systemncd/erhebung-gesundheit-lifestyle.html

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