«In meiner akuten Trinkerinnenphase hätte ich mir den Austausch mit Leidensgenossinnen gewünscht, um zu spüren, dass ich mit meinem Problem nicht allein auf der Welt bin», meint eine alkoholbetroffene Mutter, die anonym bleiben möchte.
Gemäss der Studie von Canevasciniund Kleinhage aus dem Jahr 2023 sind abhängigkeitsbetroffene Frauen häufiger mit Sucht in der eigenen Familie konfrontiert und erleben öfter Traumata und Gewalt in der Kindheit.
Insbesondere Mütter sind während einer Abhängigkeitserkrankung mit besonderen Herausforderungen und Stigmatisierungen konfrontiert. «Die Befürchtung, als schlechte Mutter angesehen zu werden, ist eine reale Angst», meint Evelyne Kalbermatten, Koordinatorin der Selbsthilfegruppen beim Blauen Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg. Die stationären und ambulanten Betreuungsangebote für Frauen, die eine Suchterkrankung aufweisen, weist Lücken auf. Um speziell für Mütter einen Raum zu schaffen, wo sie Gehör finden, und Erfahrungen austauschen können, soll in Bern eine neue Selbsthilfegruppe gegründet werden. Eine kostenlose Informationsveranstaltung, bei der Frauen unverbindlich teilnehmen können, findet wie folgt statt:
Datum/Zeit: Dienstag, 14.05.24 / 18.00 Uhr (bis ca. 20.00 Uhr)
Ort: Azzurro, Lindenrain 5, 3012 Bern
Anmeldung: 033 222 01 77 / selbsthilfe(at)blaueskreuzbern(dot)ch
Selbsthilfegruppen sind eine wichtige Ergänzung zu stationären und ambulanten Behandlungsangeboten und werden als grosse Bereicherung erfahren. Sie sind zudem kostengünstig und erzielen eine hohe Wirksamkeit. Das Blaue Kreuz bietet Aufbau, Koordination und Coaching der Selbsthilfegruppen mit Themenschwerpunkt Alkohol an.
Für Rückfragen
Evelyne Kalbermatten
Koordinatorin Selbsthilfegruppen
033 222 01 77, selbsthilfe(at)blaueskreuzbern(dot)ch
Weitere Informationen
Zur Website Selbsthilfegruppen
Informationsflyer
Studien
Studie Sucht Schweiz (2022)
Studie Canevascini und Kleinhage (2023)