Jugendliche konsumieren weniger dank Konsum-Challenge

Ein kürzlich veröffentlichter Präventionsbericht aus Deutschland zeigt, dass bereits eine zweiwöchige App-basierte Intervention mit einer freiwilligen Konsumverzichts- oder Reduktionsaufgabe (Drogen, digitale Medien) den Konsum bei Lernenden spürbar reduzieren kann. 967 Jugendliche sowie Lehrpersonen ab Oberstufe haben letztes Jahr beim neuen Projekt «#AUSGEGLICHEN» teilgenommen. Die Evaluationsresultate zeigen, dass die Teilnehmenden zur Thematik sensibilisiert werden konnten und auch ein Wissenszuwachs stattfand. Die Drogenkonsum-Challenge trug bei gewissen Jugendlichen zur Substanzreduktion bei. Jedoch zeigte die Smartphone-Reduktions-Challenge einen noch stärkeren Effekt.

967 Lernende ab Oberstufe nahmen mit ihren Lehrpersonen zwischen Oktober und Dezember 2023 am Klassenwettbewerb «#AUSGEGLICHEN» teil. Mit Unterstützung einer App, konnten sich die Teilnehmenden mit den Themen legale, illegale oder digitale Medien befassen. Das Projekt initiiert und unterstützt Sensibilisierungsprozesse und Verhaltensänderungen in den Bereichen Suchtprävention und psychische Gesundheit. Verschiedene Aufgaben waren zu meistern, die via App sowie im Präsenzunterricht im Klassenverbund und in den Familien gelöst wurden. Zusätzlich konnten die Teilnehmenden via Bilder mitteilen, was ihnen psychisch und physisch guttat. Neu wurde auch eine Konsum-Challenge angeboten, welche über 1`200 Mal freiwillig genutzt wurde. Alle Klassen – welche die minimale Punkteschwelle erreicht haben – gewannen einen Klassengutschein im Wert von je CHF 200.

Die Evaluationsergebnisse
Im Fokus der Evaluation stand die Wirkung des Projekts hinsichtlich Akzeptanz, Wissenszuwachs sowie die Ermöglichung einer persönlichen Reflektion. Insgesamt nahmen 47 Klassen mit 920 Lernenden an der Aktion teil. Die qualitative Befragung der Teilnehmenden sowie der 512 Erziehungsberechtigten (Total 512 Personen) ergab, eine positive Bewertung des Projektes. «#AUSGEGLICHEN» führt zu einer verstärkten Sensibilisierung sowie zu einem Wissenszuwachs im gewählten Themenbereich. Die Mehrheit der Lernenden ist der Meinung, dass die Aktion zur Reflektion beitrug und dass die App-basierte Intervention der richtige Weg ist, um die Themen Drogen sowie Smarthone-Umgang aufzugreifen. Die Drogenkonsum-Challenge trug bei 16.5 % der Befragten dazu bei, weniger Drogen zu konsumieren. Bei der Smartphone-Konsum-Challenge lag der Wert bei 35.3 %. Sowohl Lehrpersonen als auch die Erziehungsberechtigten schätzen mehrheitlich das Projekt und sie sind grösstenteils der Ansicht, dass «#AUSGEGLICHEN» zur Reflektion anregt.

Neue App ist geplant
Um das Nutzererlebnis zu erhöhen sowie weitere Möglichkeiten – wie etwa Auszeichnungen für umgesetzte Challenge – anzubieten, soll eine neue App entwickelt werden. Voraussichtlich ab August 2024 steht «AUSGEGLICHEN» für interessierte Lehrpersonen bereit.


Für Rückfragen
Markus Wildermuth
Projektleiter
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Weitere Informationen
Hanewinkel R. et al. (2023). „Prävention und Gesundheitsförderung an Berufsschulen mit dem Schwerpunkt Suchtmittelkonsum und internetbezogene Störungen von Auszubildenden – Meine Zeit ohne (MZo)“. Abgerufen unter
www.bundesgesundheitsministerium.de/fileadmin/Dateien/5_Publikationen/Praevention/abschlussbericht/Anlage_2_Abschlussbericht_Meine_Zeit_ohne.pdf

Evaluation #AUSGEGLICHEN
Hier abrufbar

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