Unzureichender Jugendschutz beim Alkoholverkauf

Das Blaue Kreuz führt im Kanton Bern seit 25 Jahren Alkoholtestkäufe durch. Im Jahr 2024 wurde bei insgesamt 319 Testkäufen in 39.5 % der Fälle illegal Alkohol an Minderjährige verkauft. Dies entspricht im Vergleich zum Vorjahr (41.2 %) einer geringen Abnahme. Die hohen Verkaufszahlen - sowohl im Detailhandel wie auch an Events - sind aus Sicht des Jugendschutzes jedoch weiterhin inakzeptabel.

Zur Durchsetzung der Jugendschutz-Vorschriften führt das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg im Auftrag der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern regelmässig Alkoholtestkäufe durch. Minderjährige Testkäuferinnen und Testkäufer versuchen dabei, in Begleitung einer erwachsenen Fachperson, Alkohol zu kaufen. Getestet wurden im vergangenen Jahr Gastronomiebetriebe, Detailhandelsgeschäfte und Veranstaltungen im ganzen Kanton.

Trotz Rückgang der Verkaufszahlen beim Verkauf an Minderjährige sind die Resultate der Testkäufe im letzten Jahr ernüchternd. In 126 von 319 Tests wurde widerrechtlich Alkohol an Minderjährige verkauft (39.5 %) und dies in 102 Fällen, ohne den Ausweis zu kontrollieren oder nach dem Alter zu fragen. Einige Male wurde zwar ein Ausweis verlangt, jedoch das Alter falsch ausgerechnet oder trotzdem verkauft.

Lea Leuenberger, Jugendschutz-Verantwortliche vom Blauen Kreuz, zieht Bilanz: «Es muss weiterhin alles unternommen werden, um minderjährige Jugendliche besser zu schützen. Es gibt keine Entschuldigung, wenn es um den Jugendschutz geht. Das Verkaufspersonal muss sich an die geltenden Jugendschutzbestimmungen halten.» Das Blaue Kreuz unterstützt darum das Verkaufspersonal und deren Vorgesetzte mit Jugendschutzschulungen, Jugendschutz Material und bietet Beratungen an. Auf der Website www.jugendschutzbern.ch werden verschiedene Materialien und Angebote vorgestellt, um Gastronomiebetriebe, Detailhandelsgeschäfte und Veranstaltende in ihren Bemühungen rund um den Jugendschutz zu unterstützen.

Auch im Jahr 2025 sind wieder Testkäufe im Kanton Bern geplant.

 

Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg stellt im Auftrag der Gesundheits-, Sozial- und Integrationsdirektion (GSI) des Kantons Bern ein ganzheitliches Jugendschutz-Angebot zur Verfügung. Das Thema Jugendschutz soll in der Gesellschaft wahrgenommen und die geltenden Jugendschutzbestimmungen sollen von allen Akteuren im Bereich Ausschank, Verkauf und Weitergabe von Alkohol, Tabak- und Nikotinprodukten, pflanzlichen Rauchprodukten und elektronischen Zigaretten eingehalten werden. Dies stellen wir durch folgende Massnahmen sicher: Sensibilisierung durch Information der Öffentlichkeit und interessierten Kreisen, Motivation aller Akteure zur und bei der Erarbeitung und Durchsetzung von Jugendschutzmassnahmen, Kontrolle der Einhaltung der Jugendschutzbestimmungen durch Testkäufe und Monitorings.

 

Für Rückfragen:

 

Lea Leuenberger

Jugendschutz-Verantwortliche

031 398 14 56

lea.leuenberger(at)suchtpraevention(dot)org

 

Weitere Informationen:

Fachstelle für Suchtprävention in Bern

www.besofr.blaueskreuz.ch

 

 

Jugendschutz im Kanton Bern

www.jugendschutzbern.ch

jugendschutzch.wordpress.com

Jugendschutz Schweiz (@JugendschutzCH) / X

 

 

Online-Shop

www.jugendschutzbern.ch/unterstuetzung/materialien-bestellen

 

Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg ist eine Fachorganisation für Suchtfragen mit den Geschäftsfeldern Prävention und Gesundheitsförderung, Beratung und Therapie sowie Integration und Betriebe. Rund 70 Mitarbeitende und gut 350 Freiwillige setzen die vielfältigen Angebote um, welche durch Leistungsaufträge der Kantone sowie Spenden und Beiträge von Institutionen und Privatpersonen mitfinanziert sind. Die Vernetzung mit dem Schweizerischen und Internationalen Blauen Kreuz unterstützt die Innovation und die Qualitätssicherung. Das Blaue Kreuz ist politisch und konfessionell unabhängig.

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