Snus und Vape ersetzen bei Jugendlichen die Zigarette

Jährlich befragt das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg im Rahmen der Präventions-Workshops Jugendliche zu ihrem Substanzkonsum. Die Befragungsergebnisse von 1`177 Jugendlichen zeigen, dass der Konsum von Alkohol, Rauchprodukten sowie Rauschhanf rückläufig ist. Hingegen werden auf hohem Niveau Snus- sowie Vaping-Produkte konsumiert – anstelle von Zigaretten und Shisha. Damit verlagert sich der Nikotinkonsum auf nicht brennbare Produkte. Eine hohe Anzahl an Nikotinsüchtigen bleibt jedoch bestehen.

Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg befragt jährlich Schülerinnen und -schüler im Alter von 13 bis 17 Jahren anonym im Rahmen der Suchtpräventions-Workshops zu ihrem Substanzkonsum und ihren Beweggründen. Insgesamt 1`177 Jugendliche gaben im Jahr 2023 eine Rückmeldung zu ihrem Konsum. Im Vergleich zur letzten Befragung aus dem Jahr 2022, sanken teils die Konsumzahlen. Demnach trinken 3.5 % (2022; 7.5 %) der Jugendlichen zumindest wöchentlich Alkohol. 7.7 % trinken monatlich Alkohol (2022; 10.2 %). Zumindest zwei Mal betrunken gewesen waren 6.6 % (2022; 8.7 %). Damit sanken der regelmässige Konsum sowie die Trunkenheit im Vergleich zu den letzten drei Jahren wieder. «Im Jahr 2023 gab es im Vergleich zu den Jahren 2020 bis 2022 keine Covid-Restriktionen und auch die Gesellschaft kehrte zur Normalität zurück. Dies könnte ein wichtiger Einflussfaktor für die Trendwende sein», meint Markus Wildermuth vom Blauen Kreuz.

Nikotinalternativen ersetzen das Rauchen
Das Rauchen wird bei den Jugendlichen zunehmend als negativ angesehen. 4.9 % rauchten im Jahr 2023 zumindest monatlich (2022; 6.95 %). Nach wie vor hoch liegt hingegen der Snus-Konsum und/oder Schnupftabak. Zumindest monatlich nutzten 7.9 % der Jugendlichen Snus/Nikotinbeutel oder zogen sich Schnupf in die Nase (2022; 8.3 %). Gerade die Einweg E-Zigaretten haben dazu beigetragen, dass der monatliche Konsum hoch blieb. Dieser liegt bei 6.7 % (2022; 6.1 %). Erneut rückläufig ist hingegen das Kiffen (2023; 0.93 %, 2022 2.85 %). Entgegen der Befürchtung scheinen die CBD-Produkte – zumindest bei der befragten Altersgruppe – nicht dazu geführt zu haben, dass mehr Rauschhanf konsumiert wird.

Details zur Befragung
1`177 Jugendliche im Alter von 13 bis 17 Jahren wurden im Kanton Bern sowie im Kanton Freiburg (Deutschsprachige Region) im Jahr 2023 befragt. Das Durchschnittsalter lag bei 14.1 Jahren (2022; 14.1 Jahren). 554 Jungen und 531 Mädchen füllten den anonymen Fragebogen aus, wobei 92 Jugendliche keine Angaben zum Geschlecht festhielten.


Für Rückfragen
Markus Wildermuth
Leiter Information
031 398 14 55
Mail
 

Weitere Informationen
Balsiger, N., Schmidhauser, V. & Delgrande Jordan, M. (2023). Konsum psychoaktiver Substanzen bei Jugendlichen (Fact Sheet). Lausanne: Sucht Schweiz.
https://www.hbsc.ch/pdf/hbsc_bibliographie_384.pdf  

BAG (2023). Themenheft: Konsum von Tabak- und Nikotinprodukten – Das Jahr 2022 in Zahlen. Online abrufbar
https://www.bag.admin.ch/dam/bag/de/dokumente/npp/themenhefte/tabakkonsum-2022.pdf.download.pdf/2023_Themenheft_Tabak_Konsum_2022.pdf

Allgemeiner Kontakt

Blaues Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg

Geschäftsstelle
Zeughausgasse 39
3011 Bern

031 398 14 00