Psychische Belastungen bei Jugendlichen sind zu hoch

Wie das Bundesamt für Statistik im Dezember 2022 mitteilte, gab es in den Jahren 2020 bis 2021 – aufgrund psychischer Störungen – einen sehr hohen Anstieg der Hospitalisierungen bei den 10- bis 24-Jährigen. Betroffen sind weitaus mehr junge Frauen. Die Befragungsergebnisse des Blauen Kreuzes Bern-Solothurn-Freiburg bei 1`214 Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen im Jahr 2022 zeigen, dass es fast einem Viertel der Befragten schlechter als vor der Covid-Krise geht. Sie entwickelten negative Gewohnheiten oder ihr Drogenkonsum erhöhte sich.

Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg befragte im Kanton Bern sowie im Kanton Freiburg Schülerinnen und Schüler ab Oberstufe anonym im Rahmen der Suchtpräventions-Workshops zu ihrem Gesundheitsverhalten. Insgesamt 1`214 Jugendliche und junge Erwachsene nahmen an der Befragung teil. Im Jahr 2022 hatten die Jugendlichen und jungen Erwachsenen in der Umfrage neu die Möglichkeit, ihren Zustand aufgrund der Covid-Krise detailliert mitzuteilen. Die Ergebnisse zeigen, dass 24.4 % der Befragten angaben, dass sich ihr Verhalten aufgrund der Covid-Situation verschlechtert hat. 12,7 % haben demnach eine negative Gewohnheit entwickelt oder diese wurde verstärkt. Darunter zählt etwa das Essverhalten, Ticks, Gamen, etc.. Generell psychisch schlechter geht es 7.6 % der Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Aufgrund der Corona-Situation konsumieren 4.1 % der Befragten seither etwa mehr Alkohol- und Nikotinprodukte.

Den Mädchen (31 %) macht die Situation wesentlich mehr zu schaffen als dies bei den Jungen (18 %) der Fall ist. «Den Befragten geht es trotz der Aufhebung aller Covid-Massnahmen im Februar 2022 nicht wesentlich besser. Es ist jetzt an der Zeit, dass sofort deutlich mehr finanzielle Mittel zur Förderung von Präventionsmassnahmen gesprochen werden», so Markus Wildermuth vom Blauen Kreuz.

Der regelmässige Alkoholkonsum nahm teils erneut zu
Die Befragungsergebnisse zeigen weiter, dass der Substanzkonsum bei Oberstufenschüler/innen und Schüler im Jahr 2022 teils erneut zunahm. Dieser Trend ist beim Blauen Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg seit dem Jahr 2020 feststellbar. Um dem Gegensteuer zu geben, setzt das Blaue Kreuz zahlreiche Gesundheits- und Präventionsmassnahmen um. Zudem wurde der neue Klassenwettbewerb #AUSGEGLICHEN durchgeführt, bei dem über 900 Jugendliche mitmachten.


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Weitere Informationen
Bundesamt für Statistik (2022). Psychische Störungen: beispielloser Anstieg der Hospitalisierungen bei den 10- bis 24-jährigen Frauen
www.bfs.admin.ch/bfs/de/home/aktuell/medienmitteilungen.assetdetail.23772011.html

Die Schweizer Jugend in der Pandemie (2021)
https://sotomo.ch/site/wp-content/uploads/2021/07/Die-Schweizer-Jugend-in-der-Pandemie.pdf

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