Neues Gift im Rauch der IQOS

Erneut wurde im Auftrag des Blauen Kreuzes BE-SO-FR das Tabakerhitzungsgerät IQOS in einem akkreditierten Labor unter die Lupe genommen. Konkret wurde nach Isocyanaten sowie Aminen im Rauch der IQOS gesucht. Beide Stoffe sind für den menschlichen Organismus schädlich.

Eine manuelle Abrauch-Maschine sammelte den Rauch von insgesamt 10 HEETS-Sticks. Danach wurde der aufgefangene Rauch aufbereitet und mit einem hochempfindlichen Messgerät analysiert. Das Ergebnis: Es konnte ein Isocyanat sowie zwei Amine detektiert werden.

Im Oktober konfrontierte 20 Minuten den IQOS-Hersteller Philip Morris mit den Ergebnissen. Darauf folgte ein Artikel dazu. Darin zu lesen ist etwa, dass Philip Morris festhält, dass die Autoren der Studie mit ihrer Methodik nicht in der Lage waren, die Stoffe mengenmässig zu bestimmen. Man gehe davon aus, dass die Werte 1000-mal niedriger als die Grenzwerte der Suva sind. Man habe zudem bereits mehrere Studien zu Isocyanaten durchgeführt. Sie würden zeigen, dass die Stoffe nicht oder nur in geringen Mengen vorhanden seien. Die bisher getätigten Untersuchungen zu Isocyanaten werden jedoch nicht zur Verfügung gestellt. Eine Publikation von Philip Morris sei in Vorbereitung.

Markus Wildermuth vom Blauen Kreuz meint dazu: „2019 hiess es noch, dass bis im niedrigen Nanogrammbereich keine Isocyanate im Rauch der IQOS vorhanden sind. Diese Aussage stimmt offenbar nicht und es stellt sich die Frage, ob IQOS-Konsumentinnen und -Konsumenten bedenklich hohe Mengen an Isocyanate inhalieren.“

Weitere Untersuchungen dringend notwendig
Die aktuell getätigte Untersuchung kann nicht aufzeigen, welche Mengen an Isocyanate pro HEET im Rauch zu finden sind. Dazu muss eine umfassende und aufwendige Studie getätigt werden. Es bleibt nun zu hoffen, dass unabhängige Forschende sich der hochrelevanten Thematik annehmen und das Blaue Kreuz dazu einen Beitrag leisten konnte.

Markus Wildermuth, Subteam-Leiter Fachstelle Prävention + Gesundheitsförderung Bern

 

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