Im Rahmen des Präventions-Angebots «power on» an Berufsschulen im Kanton Solothurn hat das Blaue Kreuz Lernende im ersten Ausbildungsjahr zu ihrem Suchtmittelkonsum befragt. An der anonymen Online-Befragung nahmen 123 Personen teil. Die Umfrage bestätigt das Bild, das auch nationale Studien zeigen: Alkohol ist bei Jugendlichen nach wie vor das am meisten konsumierte Suchtmittel. Das Ausmass erstaunt dann aber doch: Über 80 % haben bereits erste Erfahrungen mit «weichem Alkohol», vorwiegend Bier. Bei einer Minderheit geht es um seltenen Konsum, die Meisten trinken mindestens wöchentlich. Auch «harter Alkohol», also Spirituosen, wird von rund 75 % bereits ab und zu im Becher gelandet. Knapp die Hälfte der Lernenden konsumiert regelmässig Vodka, Gin und Co.. Damit liegen die Zahlen höher, als etwa bei der Schweizerischen Gesundheitsbefragung[1], wo Jugendliche zwischen 15-24 Jahren zu ihrem Alkoholkonsum befragt wurden.
Das bekannte Muster des «Wochenendtrinkens» zeichnete sich auch bei dieser Umfrage ab. Knapp ein Drittel gibt an, jedes Wochenende zur Bierflasche zu greifen, ein Fünftel auch zu Spirituosen. Problematisch ist dabei nicht nur die Häufigkeit, sondern auch die Menge. 30 % der Lernenden geben an, dass sie mehrmals im Monat betrunken seien. Jeder Zehnte hatte schon einen Filmriss.
Mit dem Angebot «power on», das vom Fonds Alkoholzehntel finanziert wird, ist das Blaue Kreuz an Berufsschulen präsent und führt Workshops mit den Lernenden durch. Ziel von «power on» ist es, dass die Lernenden sich mit ihrem Konsumverhalten auseinandersetzen, Risiken erkennen und lernen, verantwortungsvoll mit Suchtmitteln umzugehen.
[1] Storni et. al., 2017: Schweizerische Gesundheitsbefragung 2017. BFS, Neuchâtel, S. 11