Jugendliche stresst am meisten die Schule und der Zeitdruck

Laut Sucht Schweiz hat sich die psychische Gesundheit der Jugendlichen und jungen Erwachsenen insgesamt verschlechtert. Erstmals gibt es in den Kantonen Bern sowie Freiburg nun Antworten zur Frage, was Oberstufenschülerinnen und -schüler am meisten stresst. Dazu hat das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg 823 Schülerinnen und Schüler befragt. Die Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass sie am meisten die Schule stresst. Aber auch Zeitdruck sowie Gedanken zur Zukunft führt zu Stress.

Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg führte von Januar bis Ende Juni 2024 mit 823 Schülerinnen und Schüler in unterschiedlichen Oberstufenschulen Präventions-Workshops in den Kantonen Bern und Freiburg durch. Nach dem Workshop konnten alle Teilnehmenden anonym einen Rückmeldebogen ausfüllen. Nebst Substanzkonsumfragen durften die Schülerinnen und Schüler erstmals festhalten, was in ihrem persönlichen Leben zu Stress führt. Dazu konnten die Befragten verschiedene Aussagen ankreuzen sowie selbst ergänzen, welche Stressfaktoren sie erkennen und erleben. Die Ergebnisse zeigen, dass die Jugendlichen primär Stress in der Schule erleben (66.6 %) und dies entsprechend Auswirkungen auf das Wohlbefinden hat. An zweiter Stelle folgt zu hoher Zeitdruck (44 %). Zu Stress führt jedoch auch die ungewisse Zukunft (30 %), gestresste Eltern (22.2 %) sowie die eigenen Hobbys (11.5%). Lediglich 17.5 % der Befragten erleben keinen Stress.

Mädchen erleben wesentlich mehr Stress
Bei fast allen Stressfaktoren, erleben im Vergleich zu den Jungen die Mädchen häufiger Stress – teils sogar massiv mehr. Einzig beim Gamen sowie beim Hobby erleben die Mädchen weniger Stress. Eine stresslose Jugend gaben zudem wesentlich mehr Jungen (24.2 %) als Mädchen (8.1 %) an. «Es erstaunt uns, dass junge Menschen offenbar bereits so viel Stress in ihrem Leben erleben. Sehr unschön ist, dass fast ein Drittel der Jugendlichen die Zukunft stresst. Dabei sollten sich gerade auch Kinder und Jugendliche mit positiven gesellschaftlichen Entwicklungen auseinandersetzen. Die Frage muss sein, in welcher Welt ich leben möchte», so Markus Wildermuth vom Blauen Kreuz.

Stress schadet den Jugendlichen am meisten
Im letzten Jahr befragte das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg über 1`200 Schülerinnen und Schüler danach was geschehen muss, damit es ihnen psychisch und physisch «noch» besser geht. Die Ergebnisse zeigen, dass 49.9 % der Jugendlichen zu viel Stress erleben und es ihnen daher psychisch und physisch nicht so gut geht. Der zu hohe Smartphone- sowie Game-Konsum wirkt sich bei 32 % der Jugendlichen negativ aus.


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Markus Wildermuth
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Weitere Informationen
SCHWEIZER SUCHTPANORAMA 2024
https://www.suchtschweiz.ch/wp-content/uploads/2024/03/2024SchweizerSuchtpanorama.pdf   

Gesundheit und Wohlbefinden bei Jugendlichen (2023)
https://www.suchtschweiz.ch/publication/gesundheit-und-wohlbefinden-bei-jugendlichen/

Zu viel am Bildschirm – Jugendliche erkennen das Problem (2024)
https://besofr.blaueskreuz.ch/news/news-detail/zu-viel-am-bildschirm-jugendliche-erkennen-das-problem

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