Jugendliche haben zu viel Stress – die Gesundheit leidet

Laut aktueller Erhebung geht es im Vergleich zum Durchschnitt der Bevölkerung den jungen Menschen psychisch schlechter. Das Blaue Kreuz befragte erstmals knapp 900 Schülerinnen und Schüler danach was geschehen muss, damit es ihnen psychisch und physisch (noch) besser geht. Die Mehrheit der Befragten ist der Meinung, dass sie weniger Stress erleben und weniger am Handy sein sollten. Aber auch zu wenig Sport trägt dazu bei, dass es den Jugendlichen offenbar weniger gut geht.

Das Blaue Kreuz Bern-Solothurn-Freiburg führte mit 898 Schülerinnen und Schüler in unterschiedlichen Oberstufenschulen Präventions-Workshops in den Kantonen Bern und Freiburg durch. Nach dem Workshop konnten alle Teilnehmenden anonym einen Rückmeldebogen ausfüllen. Nebst Substanzkonsumfragen durften die Schülerinnen und Schüler auch festhalten was geschehen muss, damit es ihnen psychisch und physisch (noch) besser geht. Dazu konnten die Befragten verschiedene Aussagen ankreuzen sowie selbst ergänzen, was ihnen für ihr Wohlbefinden helfen könnte (Mehrfachnennung war möglich). Die Ergebnisse zeigen, dass 49.5 % der Jugendlichen zu viel Stress erleben und es ihnen daher psychisch und physisch nicht so gut geht. An zweiter Stelle folgt der zu hohe Smartphone- oder Game-Konsum (33.2 %). «Wir gehen stark davon aus, dass eine Reduktion der Zeit am Smartphone sich positiv auf den Lebensstil und das Wohlbefinden auswirken. Dies bestätigt etwa auch eine Untersuchung aus Deutschland», so Markus Wildermuth vom Blauen Kreuz.

Die Befragten sind zudem der Meinung, dass ihnen mehr Sport helfen könnte, damit es ihnen besser geht. Dies gaben 29.2 % der Jugendlichen an. Besser würde es den Befragten gehen, wenn sie mehr Zeit in der Natur verbringen würden (29.2%), sie weniger allein wären (15.6 %), und wenn mehr gegen Drogen getan werden würde (8.7 %). Lediglich 18.6 % der Jugendlichen waren der Meinung, dass sich gar nichts ändern muss, damit es ihnen besser ginge.

Der Konsum von Alkohol und Nikotin steigt
Das Blaue Kreuz konnte bereits ab dem Jahre 2020 feststellen, dass der regelmässige Konsum von Alkohol sowie das Rauschtrinken zunahmen. Dieser Trend sah man besonders auch beim Snus/Schnupf-Konsum. Hingegen nahm das Vapen erst im zweiten Halbjahr 2022 zu. Die repräsentative HBSC-Studie bestätigt nun diesen Trend. Drogen können kurzfristig gegen Stress, Einsamkeit, usw. helfen. Jedoch spätestens in einer Abhängigkeit überwiegt die negative Wirkung des Drogenkonsums.
 

Für Rückfragen
Markus Wildermuth
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Weitere Informationen
Psychische Gesundheit – Erhebung Herbst 2022
https://www.obsan.admin.ch/sites/default/files/2023-05/Obsan_03_2023_BERICHT.pdf

Finding the "sweet spot" of smartphone use: Reduction or abstinence to increase well-being and healthy lifestyle?! An experimental intervention study
https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/35389685/

HBSC-Studie 2023
https://www.hbsc.ch/pdf/hbsc_bibliographie_382.pdf

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